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Ulrich Krömer, Dipl.-Pädagoge

Wurzeln der Gestalttherapie

Die Entstehung der Gestalttherapie ist eng mit den Namen Friedrich S. Perls, Lore Perls und Paul Goodman verbunden.

Lore und „Fritz“ Perls hatten jeweils eine psychoanalytische Ausbildung. Aus Deutsch-land zunächst nach Holland geflohen, emigrierten beide 1934 nach Südafrika und gründeten dort das erste südafrikanische Institut für Psychoanalyse. Etwa seit dem Ende der dreßiger Jahre entwickelten Lore und "Fritz" Perls kontinuierlich eine Therapieform, der sie 1951 – sie lebten inzwischen in den USA – den Namen Gestalttherapie gaben. Deren Grundlagen sind – entsprechend den unterschiedlichen Einflüssen, denen Lore und Friedrich Perls auf ihren eigenen Wegen begegneten – vielfältig. Einige von ihnen seien hier stichwortartig genannt:

  • Max Reinhardt / Deutsches Theater Berlin (Bedeutung von Authentizität hinsichtlich des verbalen und nonverbalen Ausdrucks)
  • Salomo Friedlaender (Philosophie der schöpferischen Indifferenz, Polarität als strukturierendes Grundprinzip der phänomenalen Welt)
  • Kurt Goldstein (Gestalttheorie und -psychologie, organismische Selbstregulierung)
  • Edmund Husserl, Max Scheler (Phänomenologie – vom unmittelbar Beobachtbaren ausgehen)
  • Paul Tillich, Martin Buber (Existenzphilosophie, Begegnung „auf Augenhöhe“)
  • Wilhelm Reich (Einbeziehung der Körpersphäre)
  • Jakob Moreno (Technik des Rollentausches aus dem Psychodrama)
  • Zen-Buddhismus und Taoismus (Zentrierung im Hier und Jetzt)

Mit der Gestalttherapie ist eine anerkannte Therapieform entstanden, die auch in ihren konkreten Methoden eine große Vielfalt zuläßt, solange diese dem Ziel dienen: Den Einzelnen (wieder) zum Subjekt seines Lebens werden lassen.